Fibromyalgie (Weichteilrheuma) wird in der Schulmedizin seit ~ 1990 typischerweise diagnostiziert, wenn der Patient länger als 3 Monate unter chronischen Schmerzen leidet, mindestens 11 von 18 Nervendruckpunkten (Triggerpunkte, TenderPoints) aufweist und zusätzlich unter Müdigkeit, Depressionen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme, Konzentrationsschwächen und schlechtem Gedächtnis, Taubheitsgefühlen und Kribbeln oder Menstruationsbeschwerden bzw. Wechseljahresbeschwerden leidet. Der Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen führt dann zu der Diagnose „Fibromyalgie“.
Text angelehnt an die Ausführungen vom Zentrum der Gesundheit.
Folgender Text wurde von Dr. med. Urspeter, dem Arzt Knecht und Prof. Dr. med. Michael Seitz auf www.eesom.com verfasst. Bild: www.eesom.com
Das Fibromyalgie-Syndrom ist der wichtigste Vertreter der weichteilrheumatischen Syndrome. Das Weichteilrheuma ist eine rheumatische Erkrankung, die nicht direkt die Gelenke, sondern Muskeln, Sehnen, Bänder und Bindegewebe befällt und so diffuse Schmerzen im ganzen Körper verursachen kann. Das Fibromyalgie-Syndrom ist kein einheitliches Krankheitsbild und kann sich auf unterschiedliche Art und Weise präsentieren.
Beim so genannten primären Fibromyalgie-Syndrom ist die Ursache der Erkrankung nicht bekannt. Sie tritt ohne auslösende Krankheit auf und kommt gehäuft bei jüngeren Frauen vor. Heute wird als Ursache vor allem eine durch das Gehirn fehlregulierte Schmerzüberempfindlichkeit vermutet. Da in einigen Familien ein gehäuftes Auftreten der Krankheit bei den weiblichen Familienangehörigen beobachtet wurde, könnte die genetische Veranlagung ein auslösendes Element sein.
Bei den übrigen Formen sind auslösende Krankheiten, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreoidismus) bekannt. Einige rheumatische Erkrankungen können zusammen mit dem Fibromyalgie-Syndrom auftreten, lösen dieses aber nicht aus. Bekannte Beispiele dafür sind der Systemische Lupus Erythematodes, der Morbus Bechterew und die rheumatoide Arthritis.
Es sind ebenfalls Variationen dieser Erkrankung bekannt, welche nicht diffus den ganzen Körper befallen, sondern sich zum Beispiel auf die Kaumuskulatur, Nacken- oder Schultermuskulatur beschränken. In einem späteren Krankheitsstadium kann sie sich aber auf den ganzen Körper ausbreiten. Diese Formen kommen etwas häufiger auch bei Männern vor.
Obwohl in vielen Fällen die Ursache der Erkrankung nicht bekannt ist, sind Umstände, wie zum Beispiel ein vermehrter Kälte- und Feuchtigkeitseinfluss sowie eine grosse psychische Belastung, bekannt, die den Verlauf negativ beeinflussen.
Symptome
Die Betroffenen leiden an grossflächigen diffusen Schmerzen im Bereich des Rückens, der Arme und der Beine. Bei grosser Müdigkeit und bei der vermehrten Belastung der betroffenen Muskulatur werden die Schmerzen verstärkt. Auch der Schmerzcharakter wandelt sich dann von einem dumpfen zu einem eher hellen und stechend empfundenen Schmerz.
Die typischen Regionen, in denen bevorzugt diese Schmerzen auftreten, sind im nebenstehenden Bild mit roten Punkten markiert.
Durch einen sanften Druck auf diese Areale lassen sich empfindliche Stellen und Triggerpunkte ausfindig machen. Bei beiden werden durch den Druck Schmerzen ausgelöst, dies ist jedoch bei leichtem Druck auf einen Kontrollpunkt nicht der Fall. Der Triggerpunkt unterscheidet sich darin von empfindlichen Stellen, dass die Schmerzen zusätzlich in ein anderes Areal ausstrahlen.
In der Regel werden die Schmerzsymptome von weiteren Befindungsstörungen wie Müdigkeit, Schlafstörungen und Kopfschmerzen begleitet. Typisch bei diesen Personen ist ebenfalls eine auffällig depressive Stimmungslage.
Diagnose
Zur Diagnose werden die 18 Stellen am Körper, die in der Abbildung zu sehen sind, untersucht. Sind mehr als 11 davon schmerzhaft oder Triggerpunkte, kann die Diagnose eines Fibromyalgie-Syndroms gestellt werden. Zusätzlich sind oft noch weitere der oben beschriebenen Begleitsymptome zu finden.
Therapie
Da die Ursache dieser Erkrankung nicht bekannt ist, existiert keine spezifische Therapie. Sie richtet sich vielmehr an den vorhandenen Symptomen aus und muss über einen längeren Zeitraum angewendet werden, was oft den Betroffenen wie auch vom Arzt viel Geduld erfordert. Ein stufenweise aufbauendes Fitnesstraining und regelmässige Dehnübungen der Muskulatur können die Beschwerden lindern. Dasselbe Ziel kann auch mit einer lokalen Wärmeanwendung und einer behutsamen Massage der schmerzhaften Areale erreicht werden. Ein akuter Schmerzschub kann über einen kurzen Zeitraum mit Schmerzmedikamenten oder entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden. Eine Therapie mit diesen Medikamenten über einen längeren Zeitraum ist jedoch wenig erfolgsversprechend.
Da Schlafstörungen oft begleitend auftreten und einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben können, muss versucht werden diese wenn möglich zu beheben. Eine häufig angewendete Therapieform ist die Einnahme eines Antidepressivums ein oder zwei Stunden vor dem ins Bett gehen. Das Medikament wird zu diesem Zweck in viel kleineren Dosierungen verschrieben als dies für die Therapie einer Depression nötig wäre. Die mit dem verbesserten Schlaf verbundene Entspannung und die positive Wirkung auf das Schmerzgedächtnis wirken sich lindernd auf die Schmerzsituation aus. Ebenfalls ein wichtiges Standbein der Therapie ist die psychotherapeutische Behandlung. Dabei werden Schmerz- und Konfliktbewältigungsstrategien erlernt. Einige Patienten berichten ausserdem über gute Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden. Auch hier sind jedoch die Behandlungserfolge sehr unterschiedlich.
Anmerkung des Admin:
Aufgrund eigener Leidensgeschichte hab ich mich für dieses Thema entschieden; das bei Weitem noch nicht in Gänze erfasst wird. Was sehr hilft ist, dass man/frau sich
überwiegend basisch ernährt, hochwertiges, stilles Wasser und basische Tees trinkt, sich viel Zeit für sich selbst nimmt, von allen belastenden Umständen loslässt und so häufig wie irgend möglich entspannt; eine Methode ist die "Progressive Muskelentspannung" nach "Jakobsen". Bemerkenswert ist der Umstand, dass dieses "Weichteilrheuma"
in Zusammenhang mit einer Schilddrüsen-Unterfunktion in Verbindung gebracht wird.