... Text und Bilder von dennree (biomarkt.de)
Das tiefgrüne Fruchtfleisch einer aufgeschnittenen Kiwi kennt jeder.
Doch was steckt noch in dieser kleinen Frucht?
Ihren Siegeszug startete die haarige Frucht im 20. Jahrhundert von Neuseeland aus. Im Jahr 1904 importierte die Lehrerin Mary Isabel Frazer die ersten Samen nach Neuseeland. Etwa sechs Jahre später wurden dort die ersten Früchte geerntet. Ihren heutigen Namen erhielt die Kiwi – in Anlehnung an den neuseeländischen Vogel – erst im Jahr 1950 von den dortigen Produzenten. Man wollte einen einprägsamen Namen, der einen Bezug zu Neuseeland herstellte und sich gut vermarkten ließ. In Züchterkreisen heißt die Frucht auch „chinesische Stachelbeere“, denn ursprünglich stammt die Kiwi aus dem Jangtse-Tal in Südchina. Dort wird sie schon seit 1000 Jahren als Kulturpflanze angebaut. Neuseeland hat sich allerdings sehr früh auf den Export der Früchte konzentriert und ist heute – vor Italien – der größte Kiwi-Produzent der Welt. Auch unsere Bio-Kiwis stammen von Neuseeland. Im Sommer erhalten wir die Bio-Kiwi-Gold zusätzlich aus diesem Land. Außerdem werden Kiwis in Australien, Kalifornien, Südafrika und Südamerika angebaut.
Die Hauptanbaugebiete der Kiwis liegen zwischen dem 35. und 40. Breitengrad. Doch auch Hobbygärtner hierzulande können Kiwis anbauen. Es gibt Sorten, die Frost aushalten, die Früchte sind aber etwas kleiner als die normal im Handel erhältlichen Kiwis. Da die Kiwi eine zweihäusige Frucht ist, gibt es auf einer Pflanze nur männliche und auf der anderen nur weibliche Blüten. Zur Fruchtbildung sind dann beide Geschlechter von Nöten. Üblicherweise pflanzt man eine männliche Kiwi zu sieben weiblichen Gegenstücken.
Die Kiwi gehört zur Pflanzenfamilie der Strahlengriffel, botanisch gesehen ist die Frucht eine Beere. Die strauchähnliche Kletterpflanze rankt sich an Pfählen und Gittern bis zu acht Metern hoch. Vo einer Pflanze können pro Jahr bis zu 70 Kilogramm der länglich-ovalen und behaarten Früchte geerntet werden. Das saftige Fruchtfleisch schmeckt süß-säuerlich und erinnert an den Geschmack von Erdbeeren und Stachelbeeren. Eine Kiwi-Frucht wiegt zwischen 75 und 100 Gramm und ist etwa so groß wie ein Hühnerei. Die braune, raue Schale der Kiwis ist mit winzigen Haaren überzogen. Wird die Frucht quer durchgeschnitten, so erscheint ein weißer Mittelteil, an den sich strahlenförmig einzelne Kammern mit schwarzen Samen anschließen.
Die exotische Frucht punktet bei den Konsumenten mit ihren zahlreichen Inhaltsstoffen. Aus gesundheitlicher Sicht ist die Kiwi damit ein echter Alleskönner. Mit 71 mg Vitamin C auf 100 Gramm Fruchtfleisch liegt die stachelige Grüne noch vor der Zitrone und ist außerdem reich an Magnesium, Phosphor, Kalium und Eisen. Vor allem in den Wintermonaten dient die Kiwi als Vitaminspender und stärkt somit die Abwehrkräfte. Sie wirkt blutreinigend und harntreibend und hat eine entschlackende Wirkung.Kiwis sind die ideale Nachspeise, da sie das Enzym Actinidin enthalten, das Eiweiße spaltet. Aus diesem Grund sind rohe Kiwis allerdings in Milchprodukten problematisch, da sie die Milchspeisen innerhalb weniger Minuten bitter werden lassen.
Die Kiwis sollten optimalerweise noch fest sein, die Schale darf nicht schrumpeln. Im Kühlschrank kann die Frucht längere Zeit aufbewahrt werden. Beginnen die Früchte auf Druck etwas nachzugeben, so sind sie reif und geben ihr bestes Aroma frei. In der Regel werden die Früchte pur verzehrt. Sie werden dafür einfach halbiert und mit dem Löffel ausgegessen. Auch für Obstsalate sind Kiwis hervorragend geeignet. Sie finden zudem in Cremes und Konfitüren, aber auch in Kuchen und Desserts Verwendung. Kiwis können außerdem zu pikanten Fleischgerichten gereicht werden und passen ausgezeichnet zu hellen Fleischsorten.
Unser Rezepttipp: Kiwi-Zitrus-Bowle mit Prosecco und Limettensaft