Fünf Dinge, die Sie jetzt, nach der erneuten Zulassung von Glyphosat für weitere fünf Jahre, tun können …
BIOTREFF Vilshofen Hier ein kritischer Kommentar von Carola Engler über die Glyphosat-Verbringung auf den Feldern:
Natürlich scheint es auf den ersten Blick erfreulich, wenn eine konventionelle, gewinnorientierte Molkerei (Anm.d.R.: Berchtesgadener Land) Glyphosateinsatz verbietet. Bei näherem Hinsehen sehe ich da leider eher nur „gutes Marketing“, mit dem sich die Firma ein ökologisches Mäntelchen umhängt.
Erstens wird Glyphosat von Milchbauern selber sowieso kaum eingesetzt. Gras, Heu und Grassilage stammt von Weiden. Die werden gar nicht mit Unkrautvernichtern behandelt, sondern mit Gülle (über)düngt.
Zweitens erhalten Milchkühe 70% bis 80% ihres täglichen Futters in Form von Kraftfutter. Dieses Kraftfutter (Getreide, Melasseschnetzel,Biertreber, Soja- und Maisschrot) wird zum Großteil nicht selber angebaut, sondern zugekauft. Außer bei Biofutter ist davon auszugehen, dass die zur Herstellung dieses Futters verwendeten Pflanzen mit Glyphosat behandelt wurden, denn es ist nicht deklarationspflichtig.
Drittens ist Glyphosat nur eines von Hunderten chemischen Pestiziden, die bei uns erlaubt sind. Von diesen ist Glyphosat das am Besten untersuchte. Etliche andere gelten als weitaus mehr bedenklich für Bodengesundheit und Artenvielfalt sowie gesundheitsschädlich für Tier und Mensch, es fehlen aber Studien …
Fazit: Klar gehört Glyphosateinsatz generell verboten oder zumindest stark eingeschränkt. Allerdings gilt dies ebenso für andere künstliche Methoden der Unkrautvernichtung und Schädlingsbekämpfung. Und das gerät bei der ganzen Glyphosat-Diskussion völlig in den Hintergrund. Scheinbar glauben alle, wenn es kein Glyphosat mehr gibt, ist unser Essen gesund = komplett giftfrei …